Kreistag am 06.07.2020

Veröffentlicht am 13.07.2020 in Kreistagsfraktion

Kreistag am 06.07.2020: TO 3: Förderrichtlinie des Neckar-Odenwald-Kreises zur Bio-Zertifizierung von Verarbeitung, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung und Handel, sowie zur Produktion von ökologisch erzeugten Weihnachtsbäumen (K2020/027)

Dr. Dorothee Schlegel - SPD-Fraktion 

 

Sehr geehrter Herr Landrat Dr. Brötel 

liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Gäste!

 

Eigentlich wäre der Förderung von Bio-Produkten fast schon gedient, würden wir zu jeder Gelegenheit uns „Odenwälder Schlemmerkisten“ unterschiedlichst gefüllt, schenken. Denn wenn ich mir die Webseite des „Naturpark Neckartal-Odenwald –die Rubriken „Genießen – regionale Produkte“ anschaue, haben wir eine Fülle von Produkten, auch Bio-Produkten aus heimischer Herstellung.

 

Wir haben – möglicherweise noch zweimal in diesem Jahr überhaupt – die Gelegenheit, das Event Naturparkmarkt bzw. Bauernmarkt zu erleben. Was wir fast vor der Haustüre haben, inzwischen in vielen Orten, sind Märkte und Hofläden.

 

All das sind Schaufenster für regionale Produkte, all das zeigt Lebensqualität für uns alle und ist Landschaftspflege mit Messer und Gabel – oder auch mit dem Gläschen!

 

Was ist nun das Besondere an der Idee der Bio-Musterregion? Haben wir nicht schon überaus viele Ideen und Projekte entwickelt?

 

Ich formuliere es mal so: Zum einen steigt, wie es auch die letzten Monate gezeigt haben, der Bedarf an ökologischen bzw. Bio-Produkten. Erreicht werden soll mit der Idee eine größere Akzeptanz und vor allem das Bewusstsein für regionale Produkte, die es vor Ort gibt, die keine lange Reise hinter sich haben und bei denen man die Inhaltsstoffe erfragen und erklärt bekommen kann.

 

Aber nicht bei allen Produkten steht „Bio“ drauf oder ist „Bio“ drin. Wir haben auch sehr viel konventionelle Landwirtschaft. Deren Spezifika sollen hier jedoch nicht Gegenstand der Erörterung sein.

 

Das neue Zertifikat ist noch einmal etwas Besonderes, das es gilt, stärker zu bewerben, um den Anbietern, Verarbeitenden und Vermarktenden, mehr als nur ein Überleben zu sichern.

Was wir benötigen, ist neben einem Bewusstseinswandel, der in Teilen der Bevölkerung schon besteht, in unserem Kreis eine stärkere Akzeptanz für Bio-Produkte aus der Region zu erreichen. Beides zusammen – das Angebot und die Nachfrage zu steigern, erzeugt eine Nachhaltigkeit, die es zu fördern gilt – auch für die ökologische Landwirtschaft.

 

Der Wettbewerb, der das Geschäft belebt, kann ruhig zwischen den regionalen Erzeuger*innen aus konventionellem und aus Bio-Anbau bestehen. Beide dienen der regionalen Wertschöpfung! Daher ist es gut und notwendig, auch ein positives Echo von Seiten des Bauernverbandes und der Landwirtschaftsämter zu dieser Zertifizierung zu erhalten. Ein Gegeneinander wäre für die Bio-Zertifizierung schädlich.

 

Warum sollen wir als Landkreis dies nun fördern? Darüber könnten wir zweigeteilter Meinung sein, da dies ja keine Pflichtaufgabe des Kreises ist.

 

Pflicht ist jedoch, Schaden vom Landkreis abzuwenden oder positiv formuliert, alles zu tun, damit der Landkreis gedeiht und keinen Stillstand erlebt. 

Dass eine Auszeichnung Bio-Musterregion in Baden-Württemberg finanziell nicht über das Land gefördert wird, mögen wir bemängeln - zumal dies keine hohen Beträge sind und sich ideal für Pressefotos eignet – nunmehr für den Landrat und uns Kreisrät*innen!

 

Die Förderrichtlinien für die Bezuschussung sind klar formuliert und werden hoffentlich zu keinem bürokratischen Problem werden. Da es ein Wettbewerb ist, denn die Gelder werden nach der Reihenfolge des Eingangs verteilt, bis die Mittel vergeben sind, wünscht die SPD-Fraktion allen, die sich bei der Bio-Zertifizierung einbringen, einen Mehrwert, eine sehr gute Öffentlichkeitsarbeit, einen langen Atem und viele regionale Anhänger, nicht nur an den Bio-Weihnachtsbäumen.

 

Wie in vielen Programmen und Projekten kann es im Verlauf der nächsten drei Jahren zu Modifikationen und Verlängerungen kommen – vielleicht auch hierbei? Wir werden sehen.

 

Die SPD-Fraktion stimmt sowohl der Förderrichtlinie als auch der Finanzierung zu.  

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